Die Krypta ist die ehemalige Begräbnisstätte des 1628 in Luxemburg gegründeten Augustinerinnen-Klosters. Hier wurden bis 1786, zum Ende der Herrschaft Kaiser Josephs II. (1741-1790), die Gebeine der „Chanoinesses“ beigesetzt. Auch die Gräber der beiden Gründerinnen des Augustinerinnen-Klosters, Marguerite de Busbach und Maria A. Mansfeld (Tochter des damaligen Stadt-Gouverneurs Pierre Ernst von Mansfeld), befinden sich in der Krypta. Die Krypta besteht aus zwei übereinanderliegenden Gräberreihen, die zu beiden Seiten insgesamt 32 Grabstätten aufweist, wie sie in den Katakomben Roms zu finden waren. Französische Revolutionstruppen öffneten die meisten Gräber und suchten darin nach Grabbeigaben und anderen Wertgegenständen. Dabei verwüsteten sie die Krypta, die daraufhin mit einer Mauer verschlossen wurde, die erst 1939 bei Renovierungsarbeiten wiederentdeckt und geöffnet wurde. Bei Renovierungsarbeiten 1996 wurden die offenen Grabnischen mit Glas verschlossen. Die Klostergrabstätte ist ein über Luxemburg hinaus einmaliges Memento Mori von ergreifender Würde, das von der Protestantischen Kirche sorgsam behütet wird.
(Text: Klaus Loetsch, Quelle: G. A. Müller)